Wie sieht es denn mit fränkischen Musikern aus? Keine Ahnung? Dann bekommt ihr sie hier. Wer auf härtere Musik wie Metal steht, kann sich echte Franken anhören. Und zwar am 3. November im Juz in Bamberg, ab 20.30 Uhr. Thy Last Words spielen seit langer Zeit mal wieder in ihrer Heimat. Wer hinter diesem Bandnamen steckt und was sie so für Musik machen, hat uns Marius – Sänger und Gitarrist – verraten.

Marius, wer steckt hinter Thy Last Words und wo kommt ihr her?

Marius: Wir sind Timo, Leon, Fabi und ich, Marius. Wir kommen alle aus Bamberg und Umgebung.

Wie habt ihr euch als Band gefunden?

Timo und ich kannten uns schon länger. Wir haben quasi zusammen angefangen, Gitarre zu spielen und wollten schon damals immer eine Band gründen.  Auf einem Konzert haben wir Fabi und Leon kennen gelernt und vor ziemlich genau vor 6 Jahren die Band gegründet.

Und gleich auf den Bandnamen geeinigt? Wieso: Thy Last Words

Das war bei uns ein sehr langwieriger Prozess. Anfangs haben wir unsere ersten Konzerte noch als Pseudo28 aufgezogen. Da waren wir noch deutlich punkiger angehaucht und haben noch Lieder auf Deutsch geschrieben. Hauptsache Laut und Spaß haben war das Motto. Zwei Jahre später haben wir gemerkt, dass es uns gar nicht mehr so taugt.

Um einen Strich zu ziehen haben wir uns dann in Thy Last Words umbenannt. Wieso genau der Name? Keine Ahnung. Über eine tiefgründige Entstehungsgeschichte möchte ich jetzt keine Märchen verbreiten. Wir haben überlegt, Wörterbücher gewälzt, haben Wörter in verschiedenen Kombinationen an einander gereiht, waren uns uneinig und haben uns aufgrund des Klangs und des Schriftbilds letztendlich dafür entschieden.

Können das die Franken überhaupt aussprechen?

Die Meisten, ja. Aber wir durften uns auch schon einige sehr kuriose Varianten anhören. TAI Last Words, TI Last Words und so weiter. Wurden auch schon mal als The Last Words im Line-up angekündigt, soweit ich mich erinnere.

Was spielt ihr für Musik?

Inzwischen findet man viele verschiedene Elemente aus Punk, Hardcore und auch Metalcore in unseren Songs. Aber auch eher untypische Elemente wie den Discobeat in Sorrows probieren wir gerne aus und sind ziemlich offen was das angeht. Daher finden wir es relativ schwierig uns in eine Genreschublade einzuordnen. Wir verwenden gerne den Begriff Alternativ Hardcore – kurz: AlternaCore. Was sich letztendlich dahinter verbirgt kann man entweder bei einem unserer Konzerte oder auf Spotify & Co. hören.

Ihr schreibt eigene Songs – Wie macht ihr das?

Meistens kommt einer der Gitarristen – also Timo oder ich – mit einer Song-Idee um die Ecke. Wenn wir uns beide geeinigt haben, wie der Song in etwa klingen soll – und grob den Aufbau und Text ausgetüftelt haben – geht es in den Proberaum. Dort sagt uns Leon meistens, dass das so Quatsch ist und wir basteln und schieben weiter bis wir alle zufrieden sind. Klassisches Trial and Error Prinzip.

Um was geht es in Euren Texten?

Das ist relativ unterschiedlich. Von sozialkritischen Themen – politischem Content bis hin zu sehr persönlichen Dingen. Eigentlich alles Gedanken, die uns im Alltag beschäftigen.

Welcher Auftritt ist dir in Erinnerung geblieben?

Während unserer Anfänge waren wir viel in Bamberg und Umland unterwegs und haben ziemlich jedes kleinere Festival mitgenommen. Inzwischen haben wir unseren Fokus eher in die Ferne gerichtet und versuchen sozusagen unser Revier zu vergrößern. Soweit ich mich erinnere haben wir seit über eineinhalb Jahren kein richtiges Konzert mehr in Bamberg gespielt.

Natürlich war unsere A thousand miles Tour im vergangenen Herbst überragend, als wir uns in einen Sprinter gesetzt haben und tausend Kilometer durch die Gegend gefahren sind: Leipzig bis Regensburg. Was kostet die Welt? Das war wohl für alle eine der wichtigsten Erfahrungen, die wir als Band gemeinsam erleben durften.

Ihr reist durch ganz Deutschland. Bist du trotzdem heimatverbunden?

Jeder Mensch hat einen Heimathafen, von dem er kommt und an den er gerne zurückkehrt. Aber ist das ein Ort oder sind das doch eher die Menschen die dort auf einen warten? Fabi und Timo sind ja zwecks Arbeit und Studium nicht so oft in Bamberg wie sie gerne wären. Aber trotzdem freuen sie sich jedes Mal auf ein, zwei kühle Seidla im gemütlichen Kreis oder in der Sandstraße. Wenn wir mit dem Sprinter losfahren, natürlich mit ein paar Kästen Bier als Anker dabei, sehen wir schon auch andere schöne Orte. Aber es geht halt nichts über das Gefühl, wieder zu Hause anzukommen und zu wissen: Hier gehöre ich hin.

Wo ist dein fränkischer Lieblingsort?

Schwer zu sagen. In Franken und speziell auch in Bamberg gibt es so viele schöne Orte, da lässt sich für mich nur schwer einer hervorheben. Ich würd sagen aufm Keller bei Brotzeit und ein paar Seidla, aber wo genau wird ned verradn. Was auch absolut schön ist, ist ein Sonnenuntergang am Eulenstein bei Tiefenellern den Berg rauf.