Döner! Wem es auch so geht, dass einem das Wasser im Mund zusammenläuft, wenn man nur diesen Namen ausspricht, der ist hier richtig. Egal in welcher Stadt ich bin: Döner geht immer. Und die Dönerzubereitung ist eine Kunst. Kein Schwanensee-Balett ist so einfühlsam und herzerweichend wie die Zubereitung eines Döners: die eleganten Schwünge des Fleischschneidens, das Befüllen des Fladenbrotes und die letzten Handgriffe mit dem Döner-Klopfen – herrlich. Leider ist Döner nicht gleich Döner: Qualität der Zutaten, Rezepte des Brotes und der Soßen und die richtige Füllmenge. Und wer mal nach Bad Staffelstein kommen sollte, erfährt hier, wie welcher Döner schmeckt. An Gut’n!

Alanya Kebaphaus

Der wohl geschmackloseste Döner, den ich je gegessen habe, kommt aus Bad Staffelstein. Wie der Laden heißt, erfährt man erst aus dem Internet. Es gibt kein Schild und an den Fenstern steht nur Werbung für das Bier Leikeim – was mir schon eine Warnung hätte sein müssen. Allein die Kneipe, in der er zubereitet wird, wirkte schmuddelig, hatte einen merkwürdig verbrannten Geruch. Auch die Auswahl der kredenzten Speisen in der Kühltheke war nicht gerade berauschend. Trotzdem habe ich mir einen Döner mit „Alles ohne scharf“ bestellt. Erstes Kuriosum: Der Heizstrahl um den Döner musste erst mit einem Feuerzeug angezündet werden. Scheinbar war ich der erste Kunde (um 14 Uhr). Und was das „Alles“ angeht, sagen wir mal so: Es kommt der Salatfertigmischung aus Aldi und Co. sehr nahe. Eben Karottenstreifen und geschredderter Salat. Immerhin gab es in einer extra Tupperbox Rotkraut. Im Endeffekt war das aber auch egal, denn das Gemüse schmeckte nach nichts – nicht mal die Zwiebeln. Die „Soße“ – es gab nur die eine – war sehr dickflüssig, ähnlich wie Pudding. Zu allem Überfluss schmeckte sie, ihr könnt es schon ahnen, nach nichts. Also wirklich nach gar nichts. Immerhin war das Fleisch zart und ich hatte die Auswahl zwischen Kalb und Pute. Nur schlecht, dass ich nicht einmal gefragt wurde, welches Fleisch ich denn gerne hätte. Ich bin mir ziemlich sicher, dass es Kalb war. Trotzdem lautet das Fazit: lieber verzichten und hungrig bleiben.

KURZGEFASST

Alanya Kebaphaus
Bad Staffelstein – Döner
Normaler Döner: 3,90 Euro

Istanbul

Aber Bad Staffelstein kann es besser. Das beweist der Döner von „Istanbul“. Gleich vorneweg: Er ist nicht perfekt, es gibt bessere. Er ist dennoch schmackhaft, mit Defiziten. Punkt 1: Das Brot war zu kurz im „Toaster“. Es war leider nur angewärmt und nirgends knusprig. Punkt 2: A bissl mehr Soß hätte dem Döner gut getan. Denn die weiße Soße war verdammt lecker. Leider gab es von ihr nur einen kleinen Klacks auf dem Fleisch. Ansonsten gibt es nicht viel zu meckern. Der Salat, die Zwiebeln und das Kraut, dem ein wenig Rotkraut hinzugefügt wurde, waren frisch und schmackhaft. Auch das Fleisch hatte einen schönen und leckeren Eigengeschmack. Ich persönlich mag das Fleisch allerdings lieber kross, bei diesem Döner war es mir zu labbrig. Ein weiterer Pluspunkt, zumindest für diejenigen, die es mögen: Es gibt zwei verschiedene Soßen. Deshalb kann ich sagen, dass der Döner von „Istanbul“ lecker war. Wie gesagt, ein paar Defizite und persönliche Vorlieben abgezogen, blieb ein solider Döner in meinem Magen.

KURZGEFASST

Istanbul
Bad Staffelstein – Döner
Normaler Döner: 3,90 Euro

Bamri’s Snack

Döner Nummer drei in Bad Staffelstein war – wie sein Vorgänger – solide. Bamri’s Snack heißt das kleine Gartenhäuschen, in dem sich eine Dönerbude versteckt. Geschmacklich war er wirklich in Ordnung, da kann man nicht meckern. Das Brot war mir etwas zu labrig, eben nicht kross genug. Dafür hatte es einen schönen Eigengeschmack. Das Fleisch war nicht zu roh und nicht zu kross. Leider schmeckte ich nicht viel davon, obwohl es ein wirklich fleischlastiger Döner war. Einen Pluspunkt gibt es von mir für die Gurkenstreifen im Salat (ganz einfach, weil ich ein Gurkenfanatiker bin und meine Oma mir heute immer noch zu JEDEM Essen einen Gurkensalat macht). Zurück zum Döner: Salat und Zwiebel waren frisch und knackig, dafür gab es weder Kraut noch Rotkraut. Und die Tomaten waren etwas klein. Dafür gab es auch hier zwei Soßen. Leider war davon viel zu wenig auf dem Döner. Mit einer roten Soße wurde das Brot bestrichen, weshalb der wirklich gute Geschmack erst herausstach, als ich beim letzten Bissen nur noch Brot mit Soße hatte. Aber auch von der normalen Soße hätte es etwas mehr vertragen können, um geschmacklich herauszustechen. So waren viele Stücke und Bissen nicht von der köstlichen Soße bedeckt.

Auch hier war es ein durchaus schmackhafter Döner mit einigen kleineren Mängeln. Lecker ist er allemal.

KURZGEFASST

Bamri’s Snack
Bad Staffelstein – Döner
Normaler Döner: 4 Euro