– So überlebt ihr den Bock –

Ok, ums Überleben geht es bei den Bockbieranstichen nicht – zumindest wenn man ein paar Grundregeln und Tipps beachtet. Denn der (oder das) Bock schreibt seine eigenen Gesetze. Wer meint, er kennt sich mit Bier und dem Biergenuss aus, kann sich beim Bock ordentlich täuschen.

Wir haben Bock!

Die Bockbieranstiche sind in Bamberg mindestens so berühmt wie die Sandkerwa – für die meisten gebürtigen Bamberger sind sie sogar beliebter. An den vermutlich geringeren Menschenmassen kann es aber nicht liegen. Denn ihr müsst wissen: Wer einen Sitzplatz haben möchte, muss pünktlich zu Eröffnung erscheinen. Die Bockbieranstiche sind so beliebt, dass in kürzester Zeit die Stuben und Keller pickepacke voll sind. Das enttäuschendste Wort, das dennoch einige zu hören bekommen lautet: Einlassstopp! Also merkt euch: Rechtzeitig auftauchen, sonst wird aus dem Anstich nichts.

Womit ihr auch rechnen müsst: lange Warteschlangen beim Bierausschank. Viele Menschen, viel Bockbier und das in kurzer Zeit. 15 Minuten Wartezeit auf das Bock sind da keine Seltenheit. Wahre Profis nehmen sich deshalb spätestens bei der letzten Runde gleich zwei Bockbier mit. Expertentipp: Nach dem ersten Bock ein normales Bier trinken. Bei einigen Anstichen gibt es dafür einen eigenen Ausschank. Dort geht es quasi ohne Wartezeit.

Achtung: Bockbier hat hohen Alkoholgehalt

Doch beim Bockbier-Genuss ist Vorsicht geboten! Bockbier ist stärker als gewöhnliches Bier. Rund 7 Prozent Alkohol hat ein durchschnittliches Bock. Hört sich nicht viel an, wirkt aber stärker. Fragt einen Bamberger wie viel Bockbier er schafft – oft kann man das an einer Hand abzählen! Denn Bockbier ist richtig „hinterhältig“. Es ist süffig, süßlich und schmeckt einfach gut. Man merkt anfangs nicht einmal, dass man Alkohol getrunken hat.

Doch dann kommt der Knall – wie mit einem Vorschlaghammer voll in die Fresse. Mit ein bis zwei Bockbier ist man schon gut dabei und sollte das Fahrrad lieber schieben. Mehr als fünf Bock trinken nur Experten, die seit mehreren Jahren beinahe jeden Bockbieranstich miterlebt haben. Seid ihr also neu, oder es ist euer erster Anstich: Lasst es langsam angehen und besucht lieber mehrere Anstiche.

Denn jedes Bockbier schmeckt anders. Egal ob Mahr, Keesmann oder Sonne – die Bockbiere schmecken sehr verschieden und sind oft nicht mit dem „Original“ zu vergleichen. Wem das Pils oder das Helle einer Marke zu herb ist, wird beim Bockbier süßlich überrascht. Die meisten Brauereien setzen hinter ihren Namen ein Bock – fertig. Hört ihr vom Bambergator, ist es das Bockbier von der Brauerei Fässla. Expertentipp: Obacht, einer der stärksten Böcke in Bambeg!

Übringens: Ein Bock kostet zwischen 3,50 und 4,50 Euro – zumindest in den letzten Jahren. Dabei ist das Bock auf dem Land durchschnittlich einen Euro günstiger als in der Stadt.

Zieht euch warm an

Zuletzt solltet ihr darauf achten, dass viele Anstiche im Freien stattfinden. Eine warme Jacke für die Abendstunden sollte da schon im Gepäck sein. Ihr solltet euch auch nicht von Regen abhalten lassen, der gehört zum Herbst nunmal dazu. Und ihr könnt es mir glauben: selbst bei Regen sind die Anstiche voll – echte Bamberger lassen sich davon eben nicht abschrecken. Viel Spaß auf eurem (ersten) Bockbieranstich – Prost!

KURZGEFASST

Bockbieranstiche
Weite Teile Frankens – speziell Bamberger Gegend
Ein Bock: zwischen 3,50 und 4,50 Euro
Frühes Erscheinen
Viele Menschen
Hoher Alkoholgehalt